03–Bauen im Dorf

2018 / 9’840m2 / Studienauftrag / Hermiswil

Für die Entwicklung der unerschlossenen Baufläche in einer Zone mit Planungspflicht (ZPP) im Kanton Bern wird untersucht, wie eine qualitative, räumliche Entwicklung im Dorf aussehen kann und welche Bauformen sich dafür eignen.

Eine Baustruktur, die Dorfqualität (Identifikation, Kommunikation, Privatheit, Natur) fördert. Referenz für diese Baustruktur sind die gewachsenen Dorfkerne mit ihren grossvolumigen Bauernhäusern. Durch Anpassung aneinander und Ausrichtung zueinander entsteht mehr Qualität für die Bewohner selbst, aber auch fürs Dorf. Mit der ortstypischen Bauweise und Materialisierung entstehen identitätsstiftende Strukturen, die den Ort auszeichnen. Die Häuser sind zur Strasse hin orientiert. Durch halböffentliche Vorplätze mit Elementen wie Brunnen, Bäume, Sitzbänke wird der Strassenraum zum Begegnungsort und bietet Raum für verschiedenste Nutzungen. Fürs Dorf entsteht eine hohe gestalterische und gesellschaftliche Qualität des Strassenraums.
Jeder Bewohner trägt mit seiner Vorplatzgestaltung seinen Teil dazu bei. Durch die nur einzeilige Bebauung und die Konzentration der Dichte an der Strasse, entsteht in dem von der Strasse abgekehrten Raum ein sehr privater Aussenraum mit Blick in die Natur. Verschiedenartige Volumen, die eine Mehrfachnutzung zulassen, fördern die Vielfalt. Neue Bau- und Wohnformen wie „Homeoffice“,  „Generationenwohnen“, „Atelierwohnungen“, aber auch Nutzungen wie Wohnen und Arbeit am selben Ort und Tierhaltung sorgen für eine langfristige Durchmischung und Selbsterneuerung des Quartieres / Dorfes.