37–Fleur de la Champagne

Wohn- und Gewerbebau | 2021 | 13'760m2 | Wettbewerb 1. Rang | Biel/Bienne | Landschaftsarchitektur: Chaves Biedermann | Illustration: Kooni

Das Champagne-Quartier rund ums Terrain Gurzelen ist einer der Entwicklungsschwerpunkte der Stadt Biel. Sie gibt hier Land im Baurecht an Genossenschaften ab, welche mit einem starken Konzept für das Quartier überzeugen konnten.

La Fleur de la Champagne ist ein Wohn- und Gewerbebau, welcher das Wohnen und Arbeiten unterschiedlicher Menschen in einer gemeinschaftsfördernden, nachhaltigen und flexiblen Struktur ermöglicht.

Die öffentlichen Nutzungen wie Quartierladen, Beiz, Mobilitätsstation und Co-Working im Erdgeschoss verankern die Fleur im Quartier. Die verschiedenen Wohnungstypen und die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung ermöglichen die Integration unterschiedlichster Lebensentwürfe unter einem Dach.

Ein sechsgeschossiger Riegel für die Wohnnutzung bildet zusammen mit dem zweigeschossigen Gebäude der Stiftung Zentrum SIV den gemeinschaftlich genutzten Hof. Auf dem Dach der Stiftung entsteht auf halber Höhe zum Wohnteil ein grüner Dachgarten, als halbprivater Aussenraum für die BewohnerInnen, welcher mit der Terrasse Commune, der Laubenerschliessung der Wohnungen kommuniziert.

Das Gebäude ist komplett klimaneutral konzipiert. Der Holzbau ist kompakt und effizient in der Flächennutzung, klar und durchgängig in den Strukturen und so konzipiert, dass er mit einer minimalen Gebäudeausrüstung auskommt.

Wo immer möglich wird mit nachwachsenden Rohstoffen oder wiederverwendeten Elementen gearbeitet. Um den unterschiedlichen Bauteilen gerecht zu werden, wird eine konsequente Systemtrennung angestrebt, dies gilt auch zwischen Primär-, Sekundär und Tertiärstruktur.

Die Wohnungsvielfalt ist gross, und reicht vom Studio über die «normale» Wohnung bis zur Wohneinheit im Cluster. Hierbei spielt stets auch die Flexibilität eine grosse Rolle, so können Wohnungen zusammengelegt oder Zimmer dazu gemietet werden.

Die BewohnerInnen wirken im Zuge der gemeinsamen Entwicklung, des Selbstausbaus und ihrer Möblierung aktiv an der Gestaltung der Siedlung mit, und werden so für ökologische Themen wie klimaneutrales Bauen und Biodiversität sensibilisiert.

Publikation
Bieler Tagblatt 02/07/2021
Tele Bielingue 01/07/2021