49–Neubau Stützpunkt Kantonspolizei Solothurn
Die Anordnung der verschiedenen Bereiche basiert auf der Gruppierung von Nutzungen und dem Grad der Öffentlichkeit. Ziel war es, das komplexe Raumprogramm in einem einfachen und klaren Gebäude anzubieten und dies auch in der Architektur abzubilden.
Zwischen den Gebäudeteilen entsteht auf halber Höhe zentral ein gemeinsamer Aussenraum für die verschiedenen Nutzenden. Ausgehend von der Kantine und den allgemein zugänglichen Räumen im 2. Obergeschoss bietet dieser als soziale, grüne Zwischenebene eine geschützte, idenditätsstiftende Aufenthaltszone und fördert den Austausch unter den verschiedenen Nutzenden. Von aussen attraktiv sichtbar transportiert diese Ebene die Idee der Zusammenarbeit und Synergienutzung in der Verwaltung nach aussen.
Durch die gewählte Tragstruktur und die zentral angelegten Erschliessung- und Infrastrukturkerne können die Raumschichten flexibel abgetrennt werden und jederzeit ohne grosse Umbaumassnahmen verändert werden. Es können vielfältige Bürokonzepte umgesetzt werden – vom Einzelbüro über Kombisituationen bis zum Grossraumbüro. Als Teil der flexibel gestaltbaren Bürolandschaft werden am Kern freistehende, transparente Besprechungsräume platziert.
Die vier Untergeschosse schaffen einen massiven Sockel für die darüberliegende Leichtkonstruktion und bilden mit der Decke über dem UG den Einspannhorizont der erdbebenstabilisierenden Kerne. Die Obergeschosse sind als Skelettbau in Holz konzipiert. Die vertikale Lastabtragung erfolgt über Stützen und Unterzüge aus Brettschichtholz. Diese sind durchgehend und in einem Raster gewählt, welches für die Holzrippen effizient ist und die Parkflächen im Untergeschoss aufnehmen kann. Als Geschossdecken dienen Rippendecken in Holz-Beton-Verbundbauweise bestehend aus Brettschichtholzrippen und Betonplatten.
Das Solarkonzept ist integraler Teil der Architektur. Einerseits produzieren die PV-Paneele die benötige betriebliche Energie, andererseits dienen sie der Verschattung um die Überhitzung im Sommer zu vermeiden. Polykristalline Solarzellen werden sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade verwendet, um den Energiebedarf im Laufe des Jahres und des Tages ideal zu decken. Auf rund 1’700 m2 Modulfläche können rund 270’000 kWh jährlicher Ertrag installiert werden. Die Solaranlage produziert rund 50’000 kWh/a mehr als das Gebäude verbraucht und führt somit zu einer positiven Energiebilanz. Dieser Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist und kann in Zukunft den steigenden Energiebedarf der Elektromobilität decken.
Bauingenieur: Baukonstrukt, Biel
Holzbauingenieur: Indermühle Bauingenieure, Thun
HLKSE: Gruner, Basel
Brandschutz: Gruner, Basel
Verkehr: WAM Planer und Ingenieure, Solothurn
Visualisierung: Filippo Bolognese, Milano