51–Weizacker

Luterbach ist geprägt von seiner landwirtschaftlichen Vergangenheit und dem dörflichen Charakter. Der Weizacker liegt leicht ausserhalb des Dorfkerns von Luterbach in unmittelbarer Nähe zur Schulanlage an der Derendingerstrasse. Entlang dieser Achse hat sich Luterbach ursprünglich entwickelt, was in verschiedenen Abschnitten noch deutlich an den grossvolumigen Landwirtschaftsbauten mit den einladenden Vorzonen erkennbar ist. Das Ortsbild wird durch die Dachlandschaft mit den farblich homogenen Steildächern geprägt. 

Idee des Projektes ist die ursprüngliche dörfliche Identität und die bestehenden ortsbaulichen Qualitäten aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Von Nord nach Süd reiht sich die neue Bebauung entlang von Gassen auf. Die Häuser sind zur Gasse bzw. zu den bestehenden Strassen orientiert. Durch die Konzentration der Dichte an der Strasse/Gasse entsteht im rückwärtigen Bereich ein grosszügiger grüner Freiraum. Durch halböffentliche Vorplätze mit Elementen wie Brunnen, Bäume, Sitzbänke wird der Vorraum zum Begegnungsort und bietet Raum für verschiedenste Nutzungen. So entsteht nicht eine in sich geschlossene Siedlung, sondern über die Perimetergrenzen hinweg fürs Dorf eine hohe gestalterische und soziale Qualität. Die neuen Bauten nehmen ortsbaulich Bezug zur Nachbarschaft in dem sie sich in der Ausrichtung an den jeweiligen bestehenden Strukturen orientieren. Verschiedene zwei- bis dreigeschossige Haustypen sorgen für die typische Heterogenität und es entstehen unterschiedliche Wohnungstypen und Qualitäten.

Der Freiraum der neuen Siedlung ist geprägt durch die ausgedehnten Grünbänder, die sich von Nord nach Süd erstrecken und sich mit den bestehenden Wiesen im Süden verbinden. So entsteht eine Grosszügigkeit im Freiraum, trotz der relativ dichten Bebauung. Jede Wohnung profitiert einerseits im Garten vom Blick in den Jura und in die Alpen und andererseits als Kontrast zur lebendigen Gasse vom Blick aus der Wohnung in den naturnahen Grünraum. Die Gasse bzw. der Strassenraum ist Begegnungsort für die ganze Nachbarschaft. Offen gestaltete Vorzonen unterstützen den halböffentlichen Charakter. Elemente wie Brunnen, Bäume und Bänkli sorgen für hohe Aufenthaltsqualität. Zwischen den Gebäuden entstehen Durchblicke ins Quartier und eine Durchwegung von Ost – nach West verbindet die Siedlung auch fussläufig mit dem Quartier.